Fachbegriffe Kakteen und Sukkulenten

Hier habe ich kleines Lexikon mit Fachbegriffen über Kakteen, Sukkulenten und aus der Botanik zusammen gestellt. Dies sind aber nur ein paar Fachbegriffe. Die Auflistung erhebt also keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

A

Areolen

Stachel- oder borstentragende Haarkissen an zahlreichen Kakteen. Die Endpunkte der im Kakteenkörber verlaufenden Seitensprosse.

Art

Die wichtigste systematische Einheit. Zu einer Art gehören die Pflanzen, die in allen wesentlichen Merkmalen wie Form, Wuchs,unterirdische Organe, Körber, Blätter, Blüten, Frucht und Samen übereinstimmen. Unwesentlich sind dabei das Größenverhältnis, Farbe, Bedornung und Behaarung. Jede Art stellt ein Typengemisch dar und ist samenbeständig. Klare Abgrenzungen zwischen wesentlichen und unwesentlichen Merkmalen lassen sich allerdings nicht immer ziehen.

Axillen

Oft mit Haarfilz ausgefüllte Vertiefungen zwischen den Warzen der Mammillarien (= Warzenkakteen). Streng botanisch sind dies Seitensproßabwzeigunspunkte, aus denen die Blüten entstehen.

B

Basalt

Eruptivgestein der Teriärzeit, verwittert zu fruchtbarer Erde.

C

Caudex

Speicherorgan einer Pflanze, welche aus einer knollenartig verdickten Stammbasis oder rübenartig verdickten Wurzeln besteht.

Cephalium

Besonders starke Haar- oder Borstenbildung in der Blühzone bestimmter Kakteenarten.

Cristata

Kammform oder Hahnenkamm. Eine Wachstumsabänderung, bei der der normalerweise punktförmig wachsende Vegetationsscheitel sich band- oder fächerförmig verbreitet.

Chlorophyll

Ist das grün von Pflanzen. Dieses entsteht durch eine chemische Reaktion und hat in der Pflanzen verschiedene Funktionen.

Chlorose

Bleichsucht, Gelbsucht, krankhafte Erscheinung an einer Pflanze, bei der die Ausbildung des Blattgrüns gehemmt ist.

D

Dichotorm

Auch dichotome Teilung genannt. Der Vegetationspunkt teilt sich in zwei neue unter sich gleiche Vegetationspunkte.

Dornen

Dies sind Umwandelungen eines Grundorganes einer Pflanze. Es gibt Blattdornen, Sproßdornen und Wurzeldornen.

E

endemisch

Oder Endemit ist die Bezeichnung für eine Art, welche nur in einem natürlich begrenzten Gebiet (Insel, Gebirge) natürlich vorkommt.

Epidermis

Die Oberhaupt oder Haupthaupt einer Pflanze, welche diese mit ihrem Schutzgewebe nach außen abschirmt und schützen soll.

Epyphyten

Aufsitzende Pflanzen die meist auf Bäumen wurzeln ohne zu schmarotzen.

F

fertil

bedeutet fruchtbar.

Form

Niedrigste systematische Stufe innerhalb einer Art. Abkürzung für Form = f.

Fruchtknoten

Dies ist ein aus Fruchtblättern gebildeter Hohlraum im Blütengrund, in dem die Samenanlagen liegen.

Fungizide

Pilzgifte. Stoffe die der Abtötung von Schadpilzen dienen.

G

Gattung

Umfaßt eine oder mehrere verwandte Arten, welche von nahestehenden Artgruppen deutlich getrennt sind. Gattungsamen bestehen aus einem groß geschriebenen Wort z.b. Mammillaria.

Glochiden

Mit Widerhaken versehene, meist kleine, sich leicht lösende und abbrechende Dornen. Typisch für viele Opuntienkakteen.

H

Habitus

Die äußere Gestalt einer Pflanze.

Hybride

Ein Mischling. Nachwuchs aus Kreuzungen zwischen verschiedenen Pflanzen. Die meisten Hybriden werden vom Menschen gezüchtet. Dadurch versucht man bestimmte Vorteile der einen Pflanze mit denen der anderen zu kombinieren. Aber auch an natürlichen Standorten kommt es zu Hybriden.

I

Insektizide

Insektengifte. Je nach Wirkungsweiß unterscheidet man Fraßgifte, Berührungsgifte bzw. Kontaktgifte und Atemgifte.

K

Kakteen

Eine Pflanzenfamilie mit ca. 100 bis 130 Gattungen. Kakteen sind wasserspeichernde Pflanzen (= Sukkulenten) welche überwiegend als Stammsukkulenten, vereinzelt als Wurzelsukkulenten vorkommen. Sie kommen in den tropischen und subtropischen Urwäldern, Gebirgen, Wüsten und Steppen Amerikas vor. In den letzten Jahrhunderten wurden auch auf anderen Kontinenten Kakteen durch Menschen eingeschleppt.

Kallus

Oberflächlicher Wundkork, der sich nach Verwundung eines pflanzlichen Gewebes aus dem angrenzenden Parenchym bildet. Er dient zur mechanischen und physiologischen Abschirmung. Im Prinzip wie ein Pflaster zur besseren Wundverheilung.

L

Latex

Dies ist ein milchartiger Saft von tropischen Pflanzen, welcher häufig auch giftig sein kann. So z.b. bei vielen Wolfsmilchgewächsen.

Leitbündel

Ist ein System langgestreckter Pflanzenzellen, welche dem Transport von Wasser und Nährstoffen dienen.

M

Mikroklima

Das Klima in kleinen und kleinsten Lebensräumen.

Mimikry

Erscheinung, daß eine Pflanze oder ein Tier sich in Gestalt und Färbung der Umgebung anpaßt.

Mitteldornen

Die zental an der Areole stehenden Dornen, wenn sie sich deutlich von den Randdornen unterscheiden.

monotypisch

Mit nur einem untergeordneten Vertreter der Familie oder Gattung oder Art einer Pflanze.

Mutation

Einscheinung einer wesentlichen Veränderung der Erbanlagen ohne erkennbare Ursache oder experimentelle Einflußnahme.

N

Nomenklatur

ist die wissenschaftliche Namensgebung einer Pflanze. Die Nomenklatur bezeichnet die Gatung und Art.

P

Parenchim

Ist das Grundgewebe einer Pflanze.

PH-Wert

Die Konzentration der Wasserstoffionen im Boden.

  • pH-Wert von 3,5 – 4,00 sind sehr stark sauer
  • pH-Wert von 4,01 – 4,5 sind start sauer
  • pH-Wert von 4,51 – 5,3 sind sauer
  • pH-Wert von 5,31 – 6,3 sind schwach sauer
  • pH-Wert von 6,31 – 7,3 sind neutral
  • pH-Wert von 7,31 – 8,0 sind schwach alkalisch
  • pH-Wert von 8,01 – 8,5 sind alkalisch

Pikieren

Vereinzeln junger Sämlinge aus dem Saatgefäß in größere Standweiten.

R

Randdornen

Die randlich an den Areolen stehenden Dornen, wenn sie in Form und Farbe deutlich von den zentral stehenden Mitteldornen abweichen.

S

Selbstfertilität

Eine Pflanze welche bei der Bestäubung mit dem eigenen Pollen einen keimfähigen Samen ausbildet.

Stachel

Dornenähnliches Anhangsgebilde der Sproßachse bzw. des Blattes. An der Enstehung des Stachels sind Gewebe und Epidermis beteiligt. Kakteen haben keine Stacheln, sondern Dornen. Es gibt allerdings andere Sukkulenten wie Wolfsmilchgewächse welche teilweise Stachel haben.

Systematik

auch Taxonomie genannt. Beschreibung, Benennung und Einordnung einer Pflanze in das Pflanzensystem.

Sukkulenten

Pflanzen die Wasser in Pflanzenteilen speichern um eine Trockenphase überstehen zu können. Kakteen sind ebenfalls Sukkulenten.

Synonym

ist ein gleichbedeutender Name bzw. Nebenname. Sind zwei oder mehrere Namen für eine systematische Einheit (Familie, Gattung, Art) bekannt, so ist einer korrekt. Der andere ist inkorrekt oder ein Synonym, welches inzwischen einen anderen wissenschaftlichen Namen hat.

V

Varietät

Eine systematische Rangstufe unterhalb der Artbezeichnung. Eine Variant mit geringfügigen Abänderungen des Arttypus. Abkürzung = var.

Vegetationsperiode

ist die Wachstumsphase.

Vegetative Vermehrung

Ungeschlechtliche Vermehrung. Z.b durch Stecklinge.

X

Xerophyten

Pflanzen, die durch ihren morphologisch-anatomischen Aufbau den Bedingungen ihres Standortes mit geringen Niederschlägen, hoher Luftfeuchtigkeit und starker Sonnenbestrahlung, angepaßt sind. Typische Xerophyten entwickeln im Gegensatz zu Sukkulenten kein Wasserspeichergewebe.

Z

Zygomorphe Blüten

Dies sind schiefsäumige Blüten, bei denen die Blütenröhre gekrümmt und die Blüttenblätter mehr oder weniger zurückgebogen sind. Sie lassen sich in zwei spiegelbildliche Hälften teilen. Wie z.b. beim Weihnachtskaktus (Schlumbergera).

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