Pflanzgefäße für Kakteen

Warum sollte man sich Gedanken über das passende Pflanzgefäß machen? Kakteen können manche Menschen begeistern. Spätestens wenn sie erfahren, welche Vielfalt es an Kakteen gibt. Es gibt einige Kakteenfreunde, welche Kakteen sammeln. Manche sammeln einfach nur was ihnen gefällt. Andere sammeln bestimmte Gattungen. Manchmal ändert sich der Geschmack oder die Pflegemöglichkeiten und eine Kakteen-Sammlung geht in eine andere Pflanzenrichtung.

Wer nur ein, zwei oder drei Kakteen hat, wird sich kaum Gedanken über das Pflanzgefäß machen. Wer eine Sammlung beginnt oder diese weiter ausbauen will, wird vieles möglichst optimal machen wollen. Bei Sammlungen spielt irgendwann auch der Platz eine Rolle. In solchen Fällen müßen die Pflanzgefäße auch den Platz optimal ausnutzen können.

Als ich vor über 30 Jahren die ersten Kakteen kaufte, gab es noch viele Tontöpfe. Kunststofftöpfe gab es auch schon. Töpfe aus Kunststoff waren bei privat gehaltenen Pflanzen noch nicht so vertreitet. Ton wurde damals als wertiger angesehen. Wer damals eine Kakteensammlung aufbauen wollte, dem stellte sich auch die Frage Ton oder Kunststoff? Schauen wir uns mal die Materialeigenschaften an.

Tontopf für Kakteen

Ton ist atmungsaktiv und die Luft kann besser zirkulieren. Man kann den Kaktus nicht übergießen, da sich durch die poröse Wand des Tontopfes überschüßiges Wasser schneller abfließen kann. Nachteil ist ebenfalls die poröse Tonstruktur, wo sich mit der Zeit Kalkrückstände ansammeln können. Diese können zu einem zu hohen pH-Wert des Substrates und im schlimmsten Fall zum Tod der Pflanze führen! Die Reinigung eines Tontopfes ist wesentlich aufwändiger als bei Kunststofftöpfen.

Kunststofftopf für Kakteen

Man braucht nicht so oft gießen, da das Wasser nicht so schnell verdunstet. Der Vorteil kann aber auch ein Nachteil sein, wenn zu viel gegossen wird, ersäuft der Kaktus. Zuviel Wasser. Wurzel und Wurzelhals könnten irgendwann zu faulen beginnen. Kunststofftöpfe sind leichter zu reinigen.

Welche Topfart und ob rund oder eckig ist hauptsächlich von der Art und Weise wie man seine Kakteen pflegt und präsentiert abhängig. Oft wird Anfängern von Kunststofftopfen abgeraten, da man meint das diese noch zu wenig Gefühl beim richtigen Gießen haben. Ich habe seit Beginn meiner Kakteensammlung hauptsächlich Kunststofftöpfe im Einsatz und mir gelang es bisher nicht einen Kaktus zu ertränken? Also werde ich einfach mal aufzeigen welche Töpfe oder Schalen verwendet werden können. Im Prinzip kann dann jeder selbst entscheiden welche Ausführung ihm am besten zusagt.

Kunststofftöpfe
Kunststofftöpfe

Wenn man einen Kaktus kauft sind diese meist in runde recht enge Kunststofftöpfe wie diese im Vordergrund eingetopft. Ich topfe diese meist sofort nach dem Kauf in Vierkanttöpfe wie auf der linken Fotoseite um. Wenn möglich sollten diese in einer stabilen Ausführung sein. In der Praxis bedeutet dies kein Verformen beim anheben des Topfes. Ein weiterer Vorteil ist, das solche Vierkanttöpfe sauber aneinander in Schalen gestellt werden können. So kann man mehrere Kakteen einreihen oder umräumen. Aber auch beim Gießen über das Anstauverfahren hat dies Vorteile. So können gleich mehrere Kakteen gleichzeitig gegoßen werden. Vierkant-Kunststofftöpfe verwende ich für kleine bis mittlere Kakteen. Ab einer gewissen Kakteengröße gibt es dann nur runde Töpfe. Hier verwende ich bei kugeligen Kakteen ebenfalls Töpfe aus Kunststoff. Diese kaufe ich meist im Baumarkt und die Vierkanttöpfe meist im Kakteenfachhandel.

Kakteen-Arrangement
Kakteen-Arrangement

Um Kakteen etwas ansprechender in Gruppen zu präsentieren sind Schalen oder große Töpfe optisch wesentlich ansprechender als aneinander gereihte Kunststofftöpfe. Hier nehme ich einfach die Kakteen mit ihren Töpfen und versenke sie in der Schale. Etwas Quarzkies oder Lavalit oder ein anderes mineralisches Substrat zur Abdeckung darüber und schon hat man eine optisch hübsch anzusehende Kakteenfamilie. Natürlich kann man dies auch mit anderen Kakteenarten oder anderen Sukkulenten kombinieren. Man sollte allerdings immer darauf achten, das die Pflanzen ein vergleichbares Wachstum haben. Nicht das eine Sukkulente die anderen zuwuchert.

Tontopf
Tontopf

Aber auch Tontöpfe kommen bei mir zum Einsatz. Auf dem Foto haben wir eine blühende Echinpsis-Hybride. Der Volksmund sagt auch Bauernkaktus dazu. Dieses Prachtexemplar habe ich um ein paar Ecken sozusagen aus einem Nachlass geerbt. Ich hatte keine Ahnung wieviel Jahrzehnte der Kaktus wohl schon auf dem Buckel hatte? Ich erhielt ihn in einem Tontopf.

Auch beim Umtopfen setzte ich ihn wieder in einen Tontopf. Ab einer gewissen Pflanzengröße hat auch ein Kaktus bereits ein ordentliches Gewicht. Und da sind Tontöpfe durch ihr höheres Eigengewicht wesentlich standfester! Wie man auf dem Foto auch sehr gut sehen kann, wurde der Tontopf im Sommer in Bimskies eingebetet. So wird bei hoher Hitze die Verdunstung reduziert. Statt Bimskies kann auch jedes andere Substrat verwendet werden. D.h. für große oder schwere Pflanzen ist ein Tontopf als Gegengewicht eine stabilere Möglichkeit.

Zusammenfassung:

Für kleine und leichte Kakteen und Sukkulenten ist ein Kunststofftopf am praktischsten. Ob rund oder eckig ist eher eine Frage der Präsentation. Für große oder schwere Kakteen und Sukkulenten ist ein massiver Tontopf zur besseren Stabilität meist besser geeignet.

Leave a Reply